20.März – 7.Mai 2025

Hi, back on Trail 🙂

Der Flug ging über Philadelphia nach Phoenix USA. Die Einreise verlief gut, aber wir hatten das Gefühl das Sie viel mehr Fragen stellten als früher bis wir endlich grünes Licht bekamen.
Mit dem Mietauto fuhren wir bei BRECH vorbei um das Gepäck mit Wanderzeugs zu wechseln. Flott weiter nach Tuscon, um die letzten Vorbereitungen für den Weitwanderweg AZT zu erledigen. Grosseinkauf für die erste Etappe und ein Resupply Packet für eine abgelegene Gegend. 

Um zum Südlichen Terminus des AZT zu kommen, organisierten wir einen privaten Shuttle, der auf Facebook von der AZT Community vorgeschlagen wurde. Klappte super gut.
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel ging es los. 2h Fahrt bis fast zur Mexikanischen Grenze. Hier war eine Strasse gesperrt was uns ein paar Höhenmeter und Kilometer mehr einbrachte. Haha, auch egal wen man eh 1‘300km vor sich hat.

Durch den extra Weg, ging es steil hoch und hinten runter zur Mexikanischen Grenze. Abklatsch beim Südlichen Terminus des AZT, jippiiiii lets fetz. Alles wieder rauf zum Montezuma Pass über die Huachuka Mountains. Alter Schnee, kalte Nächte und heisse Tage begleiteten uns nun täglich. 

Was uns von Anfang bis zum Ende des Trails begleitete, war die Wasser Knappheit. Ein super trockenes Jahr gab dazu den Rest.

Viele Tage schleppten wir Unmengen von Wasser. Gute Vorausplanung war wichtig. Viel lesen und Wasser-Pfützen benutzen die man normalerweise nicht mal angeschaut hätte! 

Bereits beim Wasser holen setzten wir einen kleinen Stofffetzen ein (MamiKleidli ;-), um das ärgste rauszufiltern. Danach kam der neue Steripen Filter (UV) zum Einsatz. Für die ganz braunen Pfützen nahmen wir zusätzlich einen alten Wasserfilter als Vorfilter. Neues UV System, dass sich mehr als nur ausgezeichnet hat, wir sind sehr zufrieden damit.

Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle zu all den lieben Trail Angels, die Gallonen von Wasser an ganz ausgesetzten Stellen hin fugten. Eine Garantie gab es jedoch nie, dass das Depot am Trailhead voll war. Der Trill für genug Wasser blieb bis zum Ende.

Nach drei Tagen liefen wir in Patagonia ein. Der super geführte Campingplatz Terra Sol von Mary, war ein bekannter AZT Treffpunkt. Genial, eine warme Dusche, eine riesige Outdoor Küche und andere Hiker, machten dies zu einem tollen Aufenthalt. Am nächsten Morgen ins kleine Dorf um für die nächste Etappe einzukaufen. 

Danach ging es rauf und runter über die Santa Rita Mountains, Richtung Saguaro National Park. Linkerhand lag die grosse Stadt Tuscon. 
Wir genossen fantastische Übernachtungsplätze, weit ab der hektischen Zivilisation. Stille pur und der 1000 Sternen Himmel zum träumen.

Beim Colossal Cave Mountain Park mussten wir für die nächste Etappe unser Food aufstocken. Dazu liefen wir zum nächst grösseren Highway und von da mit einem kurzen Hitch nach Vail mit einem grossen Supermarkt. So Yummy und voll beladen zurück auf den Posta Quemada Camp, um alles abzupacken und zu schlafen.

Das nächste grosse Highlight war der Saguaro National Park. 

Riesige Kakteen in allen Formen und Grössen. 

38Grad und viele Höhenmeter, es war streng! Eine wunderschöne Abwechslung war der Sabino Creek mit den Hutch‘s Pools. Eiskaltes Wasser das die Lebensgeister wieder erweckte. Juhuiii

Danach steil hoch über die Santa Catalina Mountains nach Summerhaven/Mount Lemmon. Hier das pure Gegenteil der Hitze. Nach einer eiskalten Nacht kamen wir morgens im kleinen Dorf an und verkrochen uns in die warme Stube der Bäckerei. Riesen Cookies und eine Pie wärmten uns von innen.

Kleiner Einkauf und am gleichen Tag weiter auf dem Trail.

Unzählige Kakteen in voller Pracht boten tolle Fotomotive. Wasser aus Vietrögen und Sammelstellen hielten uns am laufen. Es war abartig heiss.

Einen kleinen Einblick hatten wir in den Monster 300Mile Race, dass von Superior nach Patagonia verlief. Bereits Tage zuvor sahen wir die ausgesteckten Markierungen. Zwischen Oracle und Kearny hörten wir in der Nacht um 3:00am, die ersten Trailrunner an uns vorbei spurten. Irre wie die fit waren. Durch den ganzen nächsten Tag begegneten wir den 300 Runners und kamen sogar in den Genuss eines Support-Zeltes. 

Unser nächster Resupply Stop war das Minendorf Kearny. Kaum vom Trail, hatten wir einen superlieben Hitch nach Kearny.
Jeder Hiker wird im Supermarkt wie als Held gefeiert und mit einem Kaffee und Donut belohnt.
Hier blieben wir bei den fantastischen Trail Angels, Que und Jeff.

Mit uns 10 weitere Hiker, volles Haus und coole Geschichten beim abendlichen zusammensitzen im Patio. Lieben DANK Euch zwei, für alles. 😘

Weiter ging es durch Kakteen Gebiet, dem Gila River entlang. 

Seit Patagonia war der Norovirus grosses Thema auf dem Trail, Angstmacherei auf dem ganzen Weg. Wir hatten Glück, blieben gesund und gefrässig :-).

Die Strecke bis Roosevelt Lake war deftig. Heiss und wenig Wasser. Beissen und schwitzen war angesagt.

Hierhin verschickten wir eine Resupply Box. Rast unter den Bäumen und alles abgepackt. Nach Sonnenuntergang liefen wir los, um von der dampfenden Hitze in kühlere Höhe zu gelangen.
Die Rucksäcke waren super schwer und der Schweiss lief im strömen. Der Weg hoch hat sich gelohnt, wir hatten einen genialen Platz mit Traum Aussicht auf den Roosevelt Lake.

Die nächsten Etappen waren streng. Viele Höhenmeter und zum Glück ein Wasser Depot von Trail Angels. Der Weg ging ewig um die Four Peaks Berge. Im Zickzack rauf und runter und nie endend. Aber auch dies haben wir gepackt.
Langsam sahen wir immer mehr blühende Kakteen, wunderschöne Farben und Blüten.

Einen besonderen Schlangen-Tag bleibt uns ewig in Erinnerung. Innerhalb einer Stunde sahen wir zwei grosse Bull-Snakes und eine Klapperschlange die laut Rasselte um Ihr Territorium zu behaupten. Uff, das war nah, mit einem Riesen Bogen umliefen wir diese hochgiftige Schlange.
Mountain Lion Spuren! Zu sehen bekommt man Sie nur selten, noch zweimal in anderen Gebieten fielen uns frische Spuren auf, so spannend!

Der Trail war durchwegs gut markiert. Bei den Viehzäunen gab es massive Tore und Übergänge für die Biker, die mit einem AZT Marker bezeichnet waren. Ab und zu gab es Tafeln, auf denen man sah wieviele Milen es bis Mexico oder bis Utah Grenze waren.

Nähe Pine hatten wir uns mit Fedex verabredet. Ein CH-Hiker den wir vom PCT und CT kannten. Er war auf der Durchreise mit seinem Camper und ein Wiedersehen war perfekt. Er kam uns von Pine entgegen um die letzten Milen bis Pine zusammen zu laufen und quasseln. Morgens zusammen Ami-Frühstück im Early Bird Cafe, mega DANKE, schön das Du vorbei kamst.

Wir zogen uns danach in ein schönes Hotel zurück um wiedereinmal zu duschen, einzukaufen und alles zu waschen. Eine super Hikerbox (Food und Gear Wechselstube bei den Hikern), gab es vor der Haustüre. Der obligate Burger in einer Bar durfte natürlich auch nicht fehlen 😉

Ausgeruht liefen wir zur neuen Etappe „Pine – Flagstaff“ los.
Die Hälfte des Trails hatten wir bereits hinter uns. Es war wunderschönes neues Gebiet, wir lieben das hiken durch die Pinenwälder und die kühleren Temperaturen, es war herrlich dem Highline Trail entlang des Mogollon Rim zu folgen (der südliche Rand des Colorado Plateaus).

Nicht so toll die Wasserqualität in den Tümpeln. Schoggiwasser mit Kuhgeschmack, tja man nimmt was man kriegt, Hauptsache Flüssigkeit.

Die Tage waren kühl und herrlich von der Gegend. Wir kamen gut voran und nach knapp 6Tagen kamen wir in Flagstaff an. 

Im gleichen Speed war auch James und Heathen, immer wieder trafen wir auf einen von beiden und hatten neue Storys zum erzählen. 

Flagstaff war genial. Tolles Zentrum, riesiger Supermarkt, der all unsere Essenswünsche erfüllte und mit mehr Food als gewollt, im Hotel eingecheckt. Sooooo yummy :-))))

Die nächste Etappe „Flagstaff – Grand Canyon South Rim“ starteten wir mit einem Schneesturm. Uahhh, Arizona bot alles in Sache Wetter. Zum Glück hatten wir die perfekte Kleidung dazu, dann ist alles halb so schlimm und zum Mittagessen verkrümmelten wir uns unter die Büsche um einigermassen trocken unsere Tortillas zu füllen und essen.

Die Wege verwandelten sich innert kürze in rutschige Wege und die Schuhe wurden bei jedem Schritt höher und höher.

Die Sonne kam am nächsten Tag zurück und wir querten die riesige private Babbitt Ranch. Ziemlich flach, Wasser aus der Vietränke und unendlich weit war dieses Gebiet.

Immer näher kam eines der ganz grossen Highlight des Trails, die Querung des Grand Canyon.

Diesmal wollten wir im Canyon unten übernachten. Zur Zeit war nur der Cottenwood Campground offen. Monate voraus sind die Backcountry Permits zur Übernachtung vergeben. Zum Glück gibt es für uns AZT Hikers, täglich eine begrenzte Anzahl von Permits. Wir erwischten eine für den nächsten Tag. Juhuii. 

Schön wäre ein Zero Day am South Rim gewesen, doch eine schlecht Wetterfront mit Schnee war im Anmarsch. Im National Park Village konnten wir den Großeinkauf für die letzten 6Tage erledigen und unsere Batterien laden. Kurzen Schlaf und morgens….
… ab in die Tiefe. Erst noch 2mi geradeaus bis zum South Kaibab Trailhead, um dann 3h lang abwärts zu laufen. 

Es war einfach nur spektakulär! Die Aussichten, Farben und Eindrücke auf diesem Weg nach unten waren wunderschön. Unten über den Colorado River und bei der Phantom Ranch gepicknickt.
Am Nachmittag noch weitere 7mi bis zum Cottenwood Camp. 
Wir waren mehr als nur überrascht über den North Kaibab Trail. Ein riesiges Tal mit sagenhaften Steilwänden und unzähligen Kakteen die blühten. Wir waren verzaubert.

Auf dem Camp war gerade genug Platz für uns AZT Hiker. Zum Glück ein Fluss nebenan, da das Wasser noch nicht angestellt war um diese Jahreszeit.

Früh los um die Höhenmeter zum North Rim zu bewältigen. Die Wand in der wir im Zickzack hochliefen war mehr als nur beeindruckend. 

Wie abgemacht kamen wir oben an und das Wetter schlug total um. Schneeregen und eiskalt, dies begleitete uns die nächsten 2Tage über das Kaibab Plateau. Schuder schuder…..

Der letzte Tag auf dem Trail! Ab Mittag wieder Sonne und wir schälten uns Schicht für Schicht aus unseren nassen kalten Sachen.

Auf den letzten Milen hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf die farbenfrohen Vermillion Cliffs, darunter die weltbekannte Wave. Im Sauseschritt vom Hochplateau runter in die Wärme, Schlussspurt zum Nördlichen Terminus an der Arizona / Utah Grenze. 

Glücklich und zufrieden klatschten wir den Trail ab. Wow, das war ein Erlebnis! Wir liefen noch bis zum nächsten grösseren Trailhead und hatten bald eine Mitfahrgelegenheit nach Page.

Hier feierten wir erstmal und planten unsere Weiterreise. 👋🥳 😆👍

Arizona Trail Map